Interkulturelle Lesereihe

Interkulturelle Lesereihe

30. September 2018 Aus Von Ula

Firas Alshater: Ich komme auf Deutschland zu

Ein Bericht aus dem RGA von Stephanie Licciardi, 16.03.2018:

Mit einem guten Schuss Cleverness und einer großen Portion Humor gewürzt erzählt dieser Mann aus seinem Leben als Syrer in Deutschland. Sein Leitmotiv: „Wer sind diese Deutschen zwischen funktionierender Postzustellung, Pfandflaschensystem und Bürokratie?“

Anlässlich der 11. Interkulturellen Lesereihe berichtete der Autor und Youtuber Firas Alshater vor etwa 80 Besuchern in der Zentralbibliothek an der Scharffstraße aus seinem neuen Buch „Ich komm auf Deutschland zu“.

„Die Resonanz heute Abend ist hervorragend.“ Heike Hildebrandt, Veranstalterin

Veranstalterin Heike Hildebrandt vom Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Remscheid und Michaela Pappas vom Förderverein für Interkulturelle Erziehung waren sich einig: Alshater zieht das Publikum in seinen Bann. „Die Resonanz heute Abend ist hervorragend“, sagt Heike Hildebrandt. Im Rahmen der Internationale Wochen gegen Rassismus sei der Lesereihe-Start mit dem heutigen Gast sehr gut gelungen, freut sich Michaela Pappas.

Ernster Hintergrund mit humorigen Elementen

Seit 2013 lebt Alshater in Deutschland. Nicht als „Flüchtling im herkömmlichen Sinn“, sei er nach Deutschland gekommen, sondern „ganz legal mit einem Schengenvisum“. Seit fünf Jahren beobachtet der in Berlin lebende Filmemacher, Autor und Youtuber seine neuen Landleute.

Typisch deutsch sei nicht die viel gerühmte Pünktlichkeit, „die klappt nicht immer so ganz“, sondern Feststellungen wie „Du sprichst aber gut Deutsch!“ und „Du bist sehr gut integriert“. Integration, Miteinander, Unterschiede zwischen alter und neuer Heimat, das sind die Themen des Social-Media-Stars.

Bekannt geworden durch Umarmungsaktionen auf dem Alexanderplatz und Youtube-Clips wie „YouGeHa 2016“ und „Zukar“ verteilt der 25-Jährige seine „Zuckerstückchen“ gepaart mit Wortwitz und Humor und doch mit einer klaren Aussage: Seine Geschichte ist die von Millionen, die ihre Heimat verlassen mussten und nun neu in einem fremden Land und in einer fremden Kultur leben.

Die Botschaft „Humor ist nicht alles, aber ohne Humor ist es nichts“ sorgte für viel Applaus und Zustimmung. Sein Film „Monologue – A Story of a rebel“ dürfte so manchen Zuschauer nachdenklich gestimmt haben, denn der Kurzfilm beleuchtet beide Seiten eines Geflüchteten: Seine Heimat, die im Kriegschaos versinkt und die Ankunft und das neue Leben in einem fremden Land. „Monologue“ zeigt authentisch die Diskrepanz zweier Welten auf.

„Ich komm auf Deutschland zu. Ein Syrer über seine neue Heimat“ erschien beim Ullstein extra Verlag.