"Es gibt ein Leben nach der Flucht. Doch die Flucht wirkt fort, ein Leben lang."
Ilija Trojanow ist als Kind zusammen mit seiner Familie aus Bulgarien geflohen, eine Erfahrung, die ihn bis heute nicht mehr los lässt. Virtuos, poetisch und klug reflektierend erzählt Ilija Trojanow in seinem Roman "Nach der Flucht" von seinen eigenen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Von der Einsamkeit, die das Anderssein für den Flüchtling tagtäglich bedeutet. Davon, wie wenig die Vergangenheit des Geflüchteten am Ort seines neuen Daseins zählt. Was das Existieren zwischen zwei Sprachen mit ihm macht. Welche Lügengeschichten man als Geflüchteter den Daheimgebliebenen auftischt. Und dass man vor der Flucht wenigstens wusste, warum man unglücklich war.
Ilija Trojanow erzählt von sich selbst, zugleich ist er eine exemplarische Figur. So gelingt ihm eine behutsame und genaue Topographie des Lebens nach der Flucht, das existentielle Porträt eines Menschenschicksals, das unser 21. Jahrhundert bestimmt.
Quelle: https://www.fischerverlage.de
Ilija Trojanow: Lesung "Nach der Flucht"
Musik: Mehman Nuriyev
Donnerstag, 22. November 2018
Zentralbibliothek Remscheid, Scharffstraße 4-6
Beginn 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Interkulturellen Lese- und Musikreihe.