Vielfalt – Wir machen mit! Am 27. Mai im Kulturzentrum Klosterkirche …

Vielfalt – Wir machen mit! Am 27. Mai im Kulturzentrum Klosterkirche …

22. Oktober 2018 Aus Von Ula

Mitmach-Aktionen und viel Musik, unplugged und spontan, bei "Vielfalt. Wir machen mit!"

Den Auftakt gab das Akustik-Pop-Trio "Brinkmann & Heinsch", das mit Gitarre, Schlagzeug und Gesang Interpretationen aktueller Hits aus den Charts und gefühlvolle Eigenkompositionen zu Gehör brachte. Mit den Karibunis aus Münster wurde es dann lauter: Karibuni bedeutet „Willkommen“ in der afrikanischen Sprache Kiswahili. Genauso nannten Josephine Kronfli & Pit Budde ihre Gruppe, mit der vor zwanzig Jahren in Deutschland erstmals das Konzept einer „Weltmusik für Kinder“ realisiert wurde. Beim Karibuni- Mitmachkonzert in der Klosterkirche sangen die kleinen und auch großen Gäste traditionelle orientalische Kinderlieder in in türkischer, arabischer und kurdischer Sprache und in deutscher Übersetzung kräftig mit.
Traditionelles boten auch Sabri Uysal und die Chor-Mitglieder des Türkischen Solidaritätsvereins (Foto oben). Ihr Auftritt begeisterte nicht nur durch ein abwechslungsreiches Repertoire aus klassischer türkischer Musik und orientalischer Folklore - Sängerin Nalans Tanz in einem bunten, reich bestickten und verzierten Folklorekostüm gab der Darbietung einen ganz besonderen Glanz.
Mit einer musikalischen Weltreise kündigten Gitarrist Kai Heumann und der syrische Percussionist Naser Al Khatib die Session im Minoritensaal an. Gemeinsam mit dem David Herzel Trio (Milli Häuser/Gesang, Matthias Dymke/Piano und David Herzel/Schlagzeug) und dem aserbaidschanischen Flötisten Mehman Nuriyev setzten sie mit einem improvisierten Konzert im Minoritensaal am Tag der Vielfalt einen klangvollen und bemerkenswerten Schlusspunkt, bei dem die schöne, modulationsfähige Stimme von Sängerin Milli Häuser im Crossover mit den wandlungsfähigen Tönen der aserbaidschanischen Balaban mit Jazz, Folklore und Weltmusik begeisterte.

Musikalische und kulinarische Vielfalt

Im Innenhof und im Webersaal lockte kulinarische Vielfalt: Die Frauengruppe El Ele aus dem Lüttringhauser Stadtteilzentrum „Die Schlawiner“ boten türkische Spezialitäten an, am Stand der Eritrean Community Remscheid konnte man sich einen leckeren Kaffee aus frischen, nach Landeszeremonie gerösteten Bohnen aufbrühen lassen, die Deutsch-Italienische Gesellschaft hatte Herzhaftes und Süßes im Angebot und die Mitglieder des Klosterkirchenvereins backten Waffeln, die mit Kirschen oder Milchreis serviert wurden.

Auf ihre ganz eigene Weise "moderierten und kommentierten" die Pantomimin Annedore Wirth und ihr Kollege Frank Baumgart vom „Bergischen Clown Collectiv“ die einzelnen Darbietungen und sorgten damit beim Publikum für beste Laune. Die jüngsten Besucher konnten sich am Schminktisch von Kerstin und Silke in kleine Katzen, Prinzessinnen oder Supermänner verwandeln lassen.

Vorbilder aus der Kunstschule Heimat

Im Webersaal verschönerten mehr als 150 bunt gestaltete Baumwolltaschen die Wände.  Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck war für den Caritasverband mit ihrer Kunstschule Heimat mehrere Monate mit einem mobilen Kunst-Workshop in Remscheider Institutionen unterwegs und hatte Menschen aller Altergruppen und Nationen nach ihren Vorbildern und Werten befragt. Die Ergebnisse malten oder schrieben die Befragten auf weiße Baumwolltaschen, die im Webersaal erstmalig als  Ausstellung gezeigt wurden. Am Stand der Kunstschule konnten die BesucherInnen des Vielfaltfestes Stofftaschen selbst gestalten, Material und Farben standen bereit.

„Ich fühle mich hier wohl, bewundere diese ganzen Aktionen, vor allem diese Ausstellung“, sagte Filomena Merten, die auf dem Hof der Klosterkirche dem bunten Treiben zuschaute. „Solche Feste sollte es öfter geben. So kommt man doch auch einmal mit den neuen Mitbürgern ins Gespräch“, sagte eine andere Besucherin.

(RGA-Bericht vom 27.5.2018/"Fest der Vielfalt bringt Fremde zueinander" von Sabine Naber)

 
Tim Löhde vom „Ministerium für harte Kultur“ erinnerte im oberen Foyer an die Abende in Remscheider "Kabäusken", bei der sein Ministerium für harte Kultur und das Projekt vielfalt. viel wert. zu einem Blind Date mit Musikern aus der der Region und aus anderen Kulturen in das Wohnzimmer unbekannter Gastgeber eingeladen hatten. Wie das klang, konnte man beim Vielfalt-Fest in  zwei gemütlichen Sesseln per Kopfhörer erfahren.